El arte de negociación – Die Kunst des Verhandelns
Es gibt viele Dinge im Leben die man gerne hätte: Ferrari, Haus mit Swimmingpool und sexy Poolreiniger, einen Job der einen ausfüllt,…
Ich wollte unbedingt dieses Zimmer, das eine mit dem eigenen Balkon, dem Badezimmer so groß wie das Zimmer selbst und wenns geht schnell und unkompliziert.
In der „Ich-darf-mir-das-Zimmer-aussuchen“-Hierarchie stand ich aber an vorletzter Stelle bei 4 Personen. Jotch und Fran hatten natürlich das Anrecht als erster zu entscheiden, ob sie in das große Zimmer wollten. Ursprünglich wollte Fran ja auslosen, was ich aber gerade noch verhindern konnte und er sich somit auch das Risiko erspart hat, in das kleine Zimmer ziehen zu müssen. Jotch wollte von Anfang an in seinem Zimmer bleiben, was kein Wunder ist, weil seine ganze Kleidung quer im Zimmer verteilt ist und es vermutlich Tage gebraucht hätte, bis er alle seine Sachen umgeräumt hätte. Somit blieben nur noch Fran und ich, denn der Mexikaner war ja erst später gekommen und war somit ohne Rechte. Ich hab natürlich versucht ihm irgendwie einzutrichtern, dass es doch mühsam ist, die ganze Sachen von einem Zimmer in das andere zu Räumen und sein Behausung sei doch auch nicht so klein…fast schon das Doppelte vom Kleinen. Jedenfalls wollte er eine Nacht Bedenkzeit und ich meinte dann nur noch so am Rande: „Ich biete dir eine Flasche Ballentine Whiskey, wenn du auf dein Anrecht auf das Zimmer verzichtest.“ Er lächelte kurz und dann wurde die Diskussion auf den nächsten Sonnenaufgang vertagt.
An jenem Tag, dem Tag der Entscheidung, hatte ich allerdings Uni. Tobias war bereits um 6:00 in der Früh in die Heimat aufgebrochen, ich bin um 8:30 aus Haus, weil Lehrveranstaltung und von Fran war auch nichts zu sehen.
Als ich frohen Mutes nach Hause komme, befindet sich aber bereits ein Koffer im Zimmer, Kleidung auf dem Bett und 2 Pullover im Kasten – J-O-D-E-R!!!! Der Mexikaner hat sich doch glatt in das Zimmer geschlichen. Sichtlich verärgert hab ich mich dann ins Wohnzimmer gesetzt, ferngesehen und gewartet bis irgendjemand, besonders Fran oder der Mexikaner, nach Hause kommen. Denn irgendwie hatte ich den leisen verdacht, dass man mich über den Tisch ziehen will.
50 Minuten später kommt Fran nach Hause und er selbst kann es nicht glauben, dass der Mexikaner eingezogen ist und meinte: „Also eines ist fix: entweder du oder ich bekommen dieses Zimmer. Wir haben die Monatsmiete für Februar bezahlt und waren die ersten hier.“ Somit war der Mexikaner wieder aus dem Rennen.
Schließlich folgte der Höhepunkt dieses „Wettstreites“:
Fran: Also, was machen wir jetzt.
Ich: Du weißt schon, dass die Sache mit dem Whiskey kein Scherz war.
Fran lächelnd: Gut, dann kannst du das Zimmer haben, aber den Balkon würde ich gerne mitbenutzen.
Ich: Logisch, kein Problem
Erleichtert und beruhigt bin ich dann noch in meinen Kurs gegangen und als ich Heim kam, war bereits das Feld für mich geräumt. Dem Mexikaner war es scheinbar gleichgültig, denn wir verstehen einander ausgezeichnet und waren gestern auch gemeinsam im Portales.
Nun zum Zimmer:
- großes Bett
- kleiner Balkon
- sehr großes Badezimmer, inklusive stummer Quietschente
- 2 riesige Kästen, wo man schon fast darin zelten kann
- Extraregale für sonstigen Ramsch
- großer Traumfänger
- Lautsprecherboxen wo ich mein Notebook anschließen kann
Das Beste ist aber, dass ich unter Sternenhimmel schlafen kann – ja richtig gehört, ich schlafe unter STERNENHIMMEL. Einer meiner Vorgänger hat sich den Spaß erlaubt, Sticker die im dunklen leuchten an die Decke zu kleben - 22 Stück. Wirklich ein Erlebnis :-) Kein Wunder also, dass ich in meiner ersten Nacht, zum aller ersten Mal in Spanien, 10 Stunden ohne Pause durchgeschlafen habe.
Labels: Pamplona
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